Mit den Ereignissen vom 11. September 2001, als die Flugzeugen von Terroristen entführt wurden und das World Trade Center in USA zerstörten, sprachen viele davon, dass die Welt nicht mehr ist, wie sie war. Manche sprachen sogar von einer anderen Art des kalten Krieges, jetzt zwischen «Zivilisationen».
Von Zef AHMETI
1. Einführung
Der 11. September 2001 hat viele Wissenschaftler, Journalisten, Politiker usw. veranlasst, ihre Meinungen über das Thema Islam und den Westen zum Ausdruck zu bringen. Islamischer Terrorismus bewegt die Menschen und Staaten, so dass sie sich mehr
Gedanken über die Verhältnisse zwischen orientalischer und okzidentaler Zivilisation machen. In dieser Arbeit befasse ich mich mit den Menschenrechten im Islam und im Westen. Dabei versuche ich, in einen kurzen Überblick die Denk-Unterschiede anhand von einzelnen Beispielen darzulegen.
In Europa hört man immer wider von Verstössen gegen die Menschenrechte in der islamischen Welt. Auf der anderen Seite sagen islamische Vertreter, dass die Menschenrechte ihre Wurzeln im islamischen heiligen Buch Koran haben. Der Anspruch der Universalität der von der westlichen Zivilisation entwickelten (Menschenrechts-)Ideen werden von islamischen Ländern, vorwiegend abgelehnt. Als Ausnahme ist vielleicht die Türkei zu nennen, welche die Idee der Menschenrechte mit der EMRK übernommen hat.
2. Zur Geschichte der Menschenrechte
Die Geschichte der Menschenrechte in wird in der islamischen und der westlichen Zivilisation ganz unterschiedlich behandelt. Die Quellen und der Verlauf der Entwicklung der Menschenrechte in der Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, mit anderen Worten hat sich das Rechtsverständnis in den verschiedene Zivilisationen unterschiedlich entwickelt.
2.1. Die Entwicklung der Menschenrechte aus westlichen Perspektive Aus westlichen Perspektive reichen die Wurzeln der Menschenrechte sehr weit zurück. Die griechische Antike, das christliche Erbe Europas, die Renaissance und die Aufklärung, sowie auch wichtige Persönlichkeiten wie Thomas von Aquin, John Locke, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant und Thomas Jefferson, aber auch bedeutende historische Dokumente wie die Bill of Rights (1689) oder die französische Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 17891 prägen die Entwicklung der westlichen Menschenrechtsgeschichte. Die konkreten Fundamente der heutigen Menschenrechtsordnung bilden die Virginia Bill of Rights und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung, die davon ausgehen, dass Menschenrechte naturrechtlich vorausgesetzt sind. Die Französische Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte gilt als bedeutendster Schritt, weil in ihr kann man erstmals einzelne Rechte des
Menschen genannt wurden.