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Krypto-Christentum im Kosovo

Die Wurzeln der christlichen Geschichte in den Balkanländern liegen in der Zeit der Apostel. In der Bibel wird das Territorium der Balkanländer an folgenden Stellen erwähnt: Röm. 15,19; Apg. 20,1-3; 1. Thess. 1,6-8; 2. Tim. 4,9-10; Tit. 3,12.

Von Albert Ramaj

Ferizaj in Kosovo

Einführung

Bereits im Jahre 58 n. Chr. soll es in der Hafenstadt Dyrrhachium, heute (Durrës), einige christliche Familien gegeben haben. Erkennbare Spuren auf albanischem Boden hatte das Christentum bis zum vierten und fünften Jahrhundert hinterlassen. Trotzdem wissen wir wenig über die Anfänge des Christentums auf dem Balkan. Jedoch ist sich die Mehrheit der Wissenschaftler einig, dass die Christianisierung der Balkanländer schon in der Zeit der Apostel begonnen hat. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass es schon im Jahre 58 im heutigen Albanien, und zwar im oben erwähnten Dyrrhachion (Lat. Dyrrhachium), eine Diözese gab.

Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass selbst der Apostel Paulus die Stadt Durrës im Zeitraum von 53 und 58 n. Chr. besuchte. Der Heilige Astius (alb. Shën Asti) erschien dem Bischof von Durrës während der Herrschaftszeit Kaiser Trajans (98-117 n. Chr.). Damals flüchteten viele Christen nach Albanien, um der Verfolgung in Italien zu entkommen. Es gibt auch einen Nachweis, dass sich auf dem Territorium des heutigen Kosovo, in der antiken Stadt Ulpiana, bereits im 2. Jahrhundert die Heiligen Florus und Laurus aufgehalten haben.

Ob die erste christliche Organisation auf dem heutigen Territorium des Balkans Bestand hatte oder nur eine temporäre Erscheinung war, bleibt umstritten. Sicher ist jedoch, dass das Christentum in einigen Bereichen stark vertreten war, wie z. B. bei den ersten Ökumenischen Konzilien. Schon im ersten Konzil der Kirche nahmen die Bischöfe aus den Balkanländern und besonders aus diesem Raum teil.In Nicäa waren 318 Bischöfe der Gesamtkirche beteiligt.Unter ihnen war der Bischof Dacus Dardaniae (Dardanien ist im Wesentlichen das Territorium des heutigen Kosovo), der für diese Arbeit eine wichtige Rolle spielt und die Konzilsbeschlüsse mit unterzeichnete. Außerdem war ein gewisser Budius Stobiensis (heute Stip in Mazedonien) an diesem Konzil anwesend. Der Synode von Sardica im Jahre 343 n. Chr. wohnten auch Bischöfe aus Illyricum, wie z. B. Paregorius a Dardania de Scupis, Guadentius aus Naissus (heutiges Niš in Serbien) und Machedonia aus Ulpiana bei.